Feuerwehr Trausdorf im Einsatz

FF-Kurier 2017

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Feuerwehrhaus

Das Feuerwehrhaus

Fortsetzung der Chronik

Aber nicht sehr lange währte die Freude mit dem neuen Feuerwehrhaus in der Magdalenagasse. Trausdorf war sehr viel größer geworden, somit auch die Entfernungen! Im Westen wurden der Mühlweg und die Mühlau („FEIFEREI“) bis zur MATTASITS - Mühle („Parisermühle“) verbaut, in der Weinberggasse und der Eisenstädter Straße entstanden einige Neubauten. Im Süden wurden die Flugplatzstraße („GONIK“) und die Waldgasse („ŠOPRONŠNJAK“) aufparzelliert.

Trausdorf wächst auf 600 Häuser

Die größte Ausdehnung jedoch erfolgte im Osten. Nicht nur, dass im Ried „BRESTU“ riesige Flächen aufgeschlossen wurden, entstanden noch - etwa 2 km außerhalb der Ortschaft - zwei Badeseen. Die Esterhazysche Güterdirektion und die Urbarialgemeinde stellten die notwendigen Grundstücke zur Verfügung. Hatte Trausdorf noch im Jahre 1968 etwa 300 Häuser, so waren es kurze Zeit später - zumindest unter Berücksichtigung der beiden Badeseen - doppelt so viele.

Das erste Tanklöschfahrzeug wird angekauft

Die nunmehr neu entstandene Situation wurde der Feuerwehr erst bewusst, als am 2. 5. 1977 zum ersten Mal ein Brand am Trausdorfer Badesee ausbrach und unsere Feuerwehr zu Hilfe gerufen wurde. Es zeigte sich, dass man bei Einsätzen im Bereich der Ortschaft zwar mit der im Jahre 1961 angekauften und im Jahre 1962 auf einen Anhänger montierten Tragkraftspritze „TS 8“ das Auslangen finden konnte, jedoch bei Einsätzen außerhalb der Ortschaft zu viel Zeit verloren ging, bis der Brandplatz erreicht würde. Eine wirksame Bekämpfung eines Brandes war somit nicht mehr möglich, die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges unumgänglich.

Schon Ende 1977 konnte unter dem Ortsfeuerwehrkommandanten BI Josef KORNMÜLLER - BI Gregor LICHTENBERGER war 1976 als Ortsfeuerwehrkommandant zurückgetreten - mit Unterstützung der politischen Gemeinde und der Bgld. Landesregierung bei der oberösterreichischen Firma ROSENBAUER ein Tanklöschfahrzeug „TLF 1000“ angekauft werden.

Ankauf des Tanklöschfahrzeuges

Das neue Tanklöschfahrzeug „TLF 1000“
3. v. rechts: BI Josef KORNMÜLLER

Und wieder musste gebaut werden

Das erst vor rund 10 Jahren errichtete Feuerwehrhaus wurde erweitert und erhielt im Jahre 1978 eine zusätzliche Garage.

Erweiterung des Feuerwehrhauses

Das Feuerwehrhaus in der Magdalenagasse nach dem erfolgten Zubau.

Die Trausdorfer Freiwillige Feuerwehr war - nachdem im Jahre 1983 noch ein Kleinrüstfahrzeug angekauft wurde - zwar optimal ausgerüstet, aber es zeigte sich schon bald, dass das Feuerwehrhaus, obwohl es noch nicht einmal 20 Jahre alt war, den modernen Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Anlässlich von Feuerwehrinspektionen wurde daher immer wieder darauf hingewiesen, dass der Bau den „Richtlinien für die Errichtung von Feuerwehrhäusern“ in keiner Weise mehr entsprach. Sogar von „Missständen“ ( !! ) war die Rede.

Die Anforderungen wachsen - das Feuerwehrhaus wird neu geplant

Der Vorstand, der sich mit dieser nicht gerade erfreulichen Situation eingehend befasste, beschloss daher in der Sitzung vom 12. 11. 1985 eine Überprüfung zu veranlassen, ob ein richtliniengemäßer Umbau des bestehenden Feuerwehrhauses möglich wäre. Gespräche folgten mit der politischen Gemeinde, wobei ABI Josef WALLNER, der seit 1. 4. 1981 die Geschicke der Trausdorfer Feuerwehr als Ortsfeuerwehrkommandant leitete, am 5. 8. 1986 dem Vorstand berichten konnte, dass die Gemeindevertreter ein offenes Ohr für die Sorgen der Wehr bekundet hätten. Der wichtigste Partner stand somit an der Seite der Trausdorfer Feuerwehr.

Kurz darauf erfolgte die Gründung eines Bauausschusses, dem folgende Personen angehörten: Ortsfeuerwehrkommandant ABI Josef WALLNER, Kommandant-Stv. BI Josef HERGOVICH, Feuerwehrarzt Dr. Milan KORNFEIND, Verwalter Eduard HORVATH, Kassier LM Rudolf METZL und schließlich OFM Hermann FRANK.

Der Bauausschuss nahm unverzüglich seine Tätigkeit auf und schon am 23.11.1986 - anlässlich einer Informationstagung der Freiwilligen Feuerwehr im Cafe „Pannonia“ - berichtete Feuerwehrarzt Dr. Milan Kornfeind, dass sich sowohl die politische Gemeinde als auch die Bgld. Landesregierung an den Kosten eines Umbaues oder, wenn dies nicht möglich wäre, an den Kosten eines Neubaues beteiligen würden. Rein zufällig lernte ABI Josef WALLNER den Baumeister Ing. Josef SCHREYER aus Traiskirchen kennen, dem er die Sorgen und die Pläne der Trausdorfer Feuerwehr schilderte. Baumeister Ing. Schreyer machte sich erbötig, die notwendigen Kostenberechnungen über eine mögliche Adaptierung des Altbaues bzw. über einen eventuellen Neubau anzustellen. Bei den diversen Zusammenkünften und Besprechungen setzte sich jedoch der Gedanke immer mehr durch, dass ein Umbau des bestehenden Feuerwehrhauses nicht rentabel sei.

Der nun ausgearbeitete Plan über einen Neubau entsprach nicht nur den „Richtlinien für die Errichtung von Feuerwehrhäusern“ voll und ganz, sondern fügte sich auch wunderbar in unser Ortsbild ein und fand sofort die uneingeschränkte Befürwortung der Feuerwehrmänner. Am 19.8.1992 erging daher an den damaligen Bürgermeister Johann BERGER, an Vizebgm. Anton BARILICH und an sämtliche Gemeinderäte folgendes Schreiben:

An
Herrn Bgmst Berger Johann, Vizebgmst Barilich Anton, Frau GR Unger Brigitte u. die Herren Gemeinderäte
Trausdorf, 19.6. 1992
Betrifft: Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Trausdorf, Magdalenagasse

Die Verantwortlichen der FF Trausdorf übernehmen abermals die Initiative zur Errichtung eines Feuerwehrhauses. Das derzeit bestehende Objekt entspricht nicht mehr den Richtlinien und Anforderungen eines zeitgemäßen Feuerwehrhauses. Eine Renovierung bzw. Sanierung ist auf Grund der baulichen und funktionellen Gegebenheiten zu kostspielig bzw. nicht sinnvoll.

Um den modernen Anforderungen des Feuerwehrdienstes zum Wohle der Ortsbevölkerung entsprechen zu können, ist es unbedingt notwendig, eine fachgemäße Unterbringung der Fahrzeuge, Geräte und Ausrüstung zu ermöglichen, sowie alle notwendigen Schulungsmöglichkeiten zu schaffen. Die bestehende Bausubstanz ermöglicht diese Verwendung keinesfalls. Auf diesen Missstand wird bei den jährlich stattfindenden Inspektionen hingewiesen und das ist auch in den Berichten festgehalten.

Deshalb hat der Bauausschuss der FF Trausdorf mit dem Planverfasser in einigen Sitzungen einen den derzeitigen Richtlinien des österreichischen Feuerwehrwesens und der Umgebung angepassten Bauplan konzipiert. Die Kosten für diesen Neubau werden sich bei schlüsselfertiger Vergabe auf max. 3 500 000.- S inkl. MWST belaufen.

Die Kameraden der Ortswehr und andere Ortsbewohner haben sich mündlich bereit erklärt, beim Bau mitzuhelfen, damit die Kosten für diesen Bau gesenkt werden können. Die Finanzierung dieses Objektes könnte unserer Auffassung nach ohne Aufnahme eines Kredites seitens der Gemeinde folgendermaßen aussehen:

Dokument

Wir sind davon überzeugt, dass dieses Projekt gut durchdacht ist und auf Jahrzehnte der Feuerwehr einen guten Dienst leisten wird. Auch die Finanzierungsform wäre für die Gemeinde tragbar. Den Verantwortlichen unserer Gemeinde stellen wir gerne die Unterlagen zur Verfügung und sind darüber hinaus für alle Auskünfte immer verfügbar, damit die Entscheidung für den Neubau des Feuerwehrhauses erleichtert wird.

Deshalb bitten wir auch um einen Gesprächstermin, um die weitere Vorgangsweise festzuhalten.

Dokument

Noch am selben Tag wurden auch die Einreichpläne bzw. die Baubeschreibungen dem Gemeinderat vorgelegt und das Ansuchen gestellt, die „Abbruchbewilligung" für das alte Feuerwehrhaus und die „Baubewilligung" für das neu zu errichtende Feuerwehrhaus zu erteilen.

Die politische Gemeinde reagierte prompt: Am 7. 9. 1992 beschloss der Gemeinderat der politischen Gemeinde einstimmig, den Neubau des Feuerwehrhauses unter folgenden Bedingungen zu genehmigen:

a) die Gemeinde Trausdorf an der Wulka ist Bauherr und Eigentümer;
b) die Freiwillige Feuerwehr beteiligt sich mit einem Eigenkapital von S 1.000.000,- an dem Bauvorhaben;
c) alle zu erwartenden Förderungsmittel werden von der Gemeinde beantragt;
d) die vorgelegten Planunterlagen sind noch nicht endgültig.

Die weitere Vorgangsweise über die Einreichpläne wird erst nach Begutachtung durch das Landesfeuerwehrkommando und der Genehmigung durch die Landesregierung von der Gemeinde festgesetzt.

Die Baubewilligung wird erteilt

Mit Schreiben des Gemeindeamtes vom 11.9. 1992 wurde das Landesfeuerwehrkommando über den einstimmigen Beschluss des Gemeinderates unterrichtet und um Überprüfung ersucht. ob die Einreichpläne den „Richtlinien des Österreichischen Feuerwehrwesens" entsprechen. Sowohl das Landesfeuerwehrkommando als auch die Burgenländische Landesregierung entschieden relativ rasch. So konnte die Gemeinde schon am 19. 02. 1993 den Abbruchbescheid für das alte Feuerwehrhaus erlassen und gleichzeitig die Baubewilligung für den Neubau erteilen.

Am 13.5. 1993 begann die Freiwillige Feuerwehr „in Eigenregie" mit dem Abbruch des alten Hauses, das nunmehr etwa 25 Jahre als Heimstätte für die Trausdorfer Wehr gedient hatte.

> > Teil 3 der Chronik